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RÜCKBLICK - 85. JAHRESTAG DER REICHSPOGROMNACHT

genheit“, sondern eine „Verpflichtung ge genüber den Opfern und eine Erinnerung an die Werte, die wir als demokratische und plurale Gesellschaft hochhalten müs sen“, meinte Jan Christian Pinsch weiter.

ergänzt worden, berichtete er. In seiner Rede ging er auch auf die aktuelle Situati on in Israel und Gaza ein. Dabei verwies er auf das vielbeachtete Video des Vizekanz lers Robert Habeck, den er hinsichtlich der israelfeindlichen Vorfälle auf Demonst rationen sowie Drohungen und Angriffe auf jüdische Bürgerinnen und Bürger und ihre Einrichtungen mit folgenden Worten zitierte: „Hier können wir gar nicht empört genug sein. Es braucht jetzt Klarheit und kein Verwischen, und zur Klarheit gehört: Antisemitismus ist in keiner Gestalt zu to lerieren.“ Anja Vehling (Klarinette) begleitete das Programm musikalisch. Im Anschluss las Dr. Stefan Wiesekopsieker im dicht be setzten Gemeindehaus der katholischen Liebfrauen-Kirchengemeinde aus der jüngst erschienenen deutschsprachigen Ausgabe des Buches„Der Blaue Salon“ von Vernon Katz über dessen Erinnerungen an die damaligen Ereignisse im Schötmar der 1930er Jahre.

Auch in Bad Salzuflen und Schötmar waren in der Reichspogromnacht sieben Männer verhaftet und nach Buchenwald gebracht worden. Insgesamt sind 63 jüdische Män ner, Frauen und Kinder aus Bad Salzuflen und Schötmar in der NS-Zeit umgebracht worden. Die Erinnerung an sie wird wach gehalten mit dem regelmäßigen Verlesen ihrer Namen und mit den Stolpersteinen, die vor dem letzten freiwillig gewählten Wohnort der deportierten und ermorde ten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbür ger verlegt wurden. In einem zweiten Grußwort betonte Bür germeister Dirk Tolkemitt ebenfalls die Notwendigkeit des Gedenkens. Jüngst sei en die Straßenschilder der Aechternstraße und der Neuen Straße in Schötmar um Hinweise auf die ebenfalls in der Reichs pogromnacht zerstörte Synagoge bzw. die Bürstenfabrik der jüdischen Familie Katz

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